"Kinderfachabteilung" des Krankenhauses Leipzig-Dösen


http://de.wikipedia.org/wiki/Heilanstalt_D%C3%B6sen

Sächsische Landesanstalt für Psychiatrie

In der Zeit der Weimarer Republik wurde Dösen zur Sächsischen Landesanstalt für Psychiatrie ernannt. Zwischen 1918 und 1928 wurde die Klinik von Hermann Paul Nitsche geleitet.[4] 1933 verlegte man die Kinderabteilung in die Landesanstalt Chemnitz-Altendorf.

Im Oktober 1940 wurde auf Initiative des Pädiaters Werner Catel (Ordinarius für Kinderheilkunde an der Universitätskinderklinik/Städtisches Kinderkrankenhaus Leipzig) im Rahmen der nationalsozialistischen Kindereuthanasieverbrechen eine kinderpsychiatrische Abteilung neu gegründet. In dieser vom Arzt Arthur Mittag geleiteten Abteilung sind zwischen November 1940 und 7. Dezember 1943 (dem Tag der Verlegung der Kinderfachabteilung in die Landesanstalt Großschweidnitz bei Löbau) 551 Kinder und Jugendliche im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion T4[5] getötet worden.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Leipziger Krankenhäuser zerstört. Die Chirurgische und die Innere Abteilung des St. Jacob-Hospitals, welches auch dem Krieg zum Opfer fiel, wurden nach Dösen verlegt. Dazu kamen Teile von verschiedenen Universitätskliniken im Rahmen der sogenannten Aktion Brandt, darunter Teile der Universitätskinderklinik, so deren Infektionsstation und Kinderfachabteilung unter Leitung von Hans-Joachim Hartenstein. In Zuge der Aktion Brandt wurden in Dösen 583 Patienten zwangssterilisiert.[6][7] 1941 wurde zur Versorgung von 200 an Fleckfieber erkrankten Zwangsarbeitern eine Isolierstation eingerichtet.[8]