Anforderungen
Zu Beginn stand die Idee, ein interaktives Gedenkbuch mit den Namen und Lebensgeschichten aller Wuppertaler Opfer, die durch den Nationalsozialismus den Tod fanden für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Daten dafür sollten aus verschiedenen Datenbanken zusammengetragen werden. Die Ausgangsbasis der Daten war damit sehr unterschiedlich. einige waren mehr, andere weniger umfangreich.
Folgende Aspekte sollten berücksichtig werden:
- Die Darstellung erfolgt u.a. über verschiedene Opfergruppen.
- Interessierte User, Verwandte und Bekannte können nicht nur Namen suchen, sondern ergänzende Informationen zu den einzelnen Opfern schreiben und auch Dokumente und Bilder hochladen oder weitere Personen vorschlagen.
- Die Internetseiten sind für eine Redaktion und Moderation ohne technische Kenntnisse bearbeitbar. Auf Seriösität geprüfte Daten werden in den Lebensläufen ergänzt.
- Eine inhaltliche Diskussionen ist möglich und wird über die Webseite wiedergespiegelt.
- Für einige Personen wird es Videos, Tonaufnahmen oder Bilder und Dokumente geben, die präsent dargestellt werden.
- In der Anfangsphase ist die Seite in 3 Sprachen abrufbar. Die Hauptsprache ist Deutsch, außerdem gibt es die Inhalte sukzessive in Englisch und Kyrillisch
Umsetzung
Für die Umsetzung der Seite haben wir uns für das Content-Management-System (CMS) Drupal entschieden, eines der bekanntesten CMS. Drupal ist eine freie Software und wird seit 10 Jahren von einer grossen Entwicklergemeinde auf der ganzen Welt weiterentwickelt. Durch den modularen Aufbau ermöglicht es eine grosse Flexibilität beim Entwickeln von Webseiten.
Wir nutzen das freie Kartenmaterial des Openstreetmap Projekts.
Bei Interesse geben wir gerne detaillierter Auskunft über technische Hintergründe der Seite.
Mitarbeit und Erkundung der Webseite
Dieses Projekt legt grossen Wert auf die Mitarbeit von bisher unbeteiligten Personen.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden haben User die Möglichkeit, Kommentare zu einzelnen Opfern, aber auch zur der Webseite insgesamt zu schreiben, die vorerst direkt angezeigt werden.
Zugleich können über ein Kontaktformular Anregungen, Hinweise etc. an die Redaktion der Seite übermittelt werden. Die jeweils letzten Kommentare werden zugleich direkt auf der Startseite angezeigt, so dass regelmäßige SeitenbesucherInnen schnell neue Ergänzungen finden.
Die Erkundung der Informationen kann auf vielfältige Weise erfolgen. Zum einen wird auf der Startseite eine Video-Playlist angezeigt. Daneben erscheinen wechselweise verschiedene Portraits von Personen in einer Zufallsschleife. Diese können angeklickt werden und leiten auf die eine Seite mit den für die jeweilige Person vorhandenen Informationen weiter.
Da der Datenbestand sehr unterschiedlich ist, können User auf der Startseite unter einer Liste von Biografien direkt jene Namen anklicken, zu denen umfangreichere Informationen vorliegen.
Es gibt zu jeder Opfergruppe eine Übersichtsliste der Opfer,sowie ein nach dem Alphabet sortierbares Glossar der Namen, wo ebenfalls einzelne Namen abrufbar sind.
Neben der Volltektsuche, können in der erweiterten Suchfunktion die Suche nach Opfergruppen und Inhaltsform (z.B. Video, Bild oder Person) gefiltert werden.
Karten
Die Darstellung von Orten auf Karten ist ein weiterer Bestandteil des Konzeptes.
Das Ausmaß von Verfolgung und Konzentration der Wuppertaler NS-Opfer sowie die ganz persönlichen Lebens- und Leidenswege sind visuell auf Karten nachverfolgbar.
So werden - soweit vorhanden - bei der einzelnen Person auf einer Karte der Geburtsort, Wohnorte, Haftorte und Sterbeort mit Symbolen dargestellt. Daneben vermitteln Übersichtskarten einen Eindruck von der Verteilung beispielsweise der Haftorte. Oder die BewohnerInnen von Wuppertal können auf der Übersichtskarte der Wohnorte sehen, wer in ihrer Nachbarschaft lebte.
Design, Upgrade, Relaunch und Neustrukturierung 2017
Ulrike Schulz
Mediengestalterin - Schwerpunkt Onlineoperating und -layout
[formatsache] - Mail: info@formatsache.de