Nach den Deportationen aus Wuppertal wurde Zwangsarbeit auch für sogenannte "Mischlinge" bzw. "Halbjuden angeordnet. Bisher sind nur für das RiRI-Werk und die Firma Engel und Co. derartige Beschäftigungsverhältnisse nachzuweisen. In diesem Zusammenhang möchten wir auf das Schicksal der Jüdin Herta Cleff hinweisen, die bei der Firma Engel und Co. in Wuppertal Wichlinghausen arbeiten musste und mit einem "Arier" verheiratet war. Am 4. August 1943 denunzierte die Geschäftsleitung von Engel und Co..die Arbeiterin schriftlich bei der Gestapo in Wuppertal: "Sie hat ohne selbst bombengeschädigt zu sein, 14 Tage gebummelt, will Aufforderungen zur Arbeit von uns nicht erhalten haben." Der Gestapobeamte Ruhtz notierte: "Die Jüdin Cleff wurde wegen wiederholter Arbeitsbummelei zur Anzeige gebracht. Wegen der gleichen Handlung wurde sie am 16.4.1943 staatspolizeilich gewarnt. Am 6.8. 1943 festgenommen und Schutzhaftantrag gestellt." Herta Cleff wurde nach Auschwitz gebracht und starb nur wenige Monate später am 4.12.1943.
Quelle: Gestapoakte: Landesarchiv NRW Abt. Rheinland, RW 58-63014.
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