Emil Finke
Elberfelder Sozialdemokraten versuchten über den Kunstmaler Emil Finke, dessen Mutter in Utrecht lebte, im November 1933 Kontakt zur niederländischen Sozialdemokratie herzustellen und Informationsmaterial nach Deutschland zu schmuggeln. Mit diesem Material sollten als Skatrunden getarnte Kleingruppen versorgt werden.1 Offenbar war Finkes Mutter Anhängerin der NS-Bewegung von Anton Adrian Mussert und denunzierte ihren Sohn, der nach seiner Rückkehr nach Wuppertal gemeinsam mit vier seiner Genossen, die geholfen hatten, die Reise zu finanzieren, verhaftet wurde.2 Folge war ein Hochverratsverfahren mit dem Vorwurf „Wiederaufbau der SPD in Wuppertal“. Vier Angeklagte wurden am 26. Oktober1934 zu Jugendstrafen von einem Jahr und drei Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt. Unter den Verurteilten waren Otto Horn, Emil Finke und Fritz Sobietzky, sie waren zusammen mit Julian Debus und Hans Sobietzky an der illegalen Verteilung von sozialdemokratischer Literatur in Wuppertal beteiligt. Otto Horn und Julian Möbus wurden nach der Haft in die Wehrmacht eingezogen. Otto Horn wurde am 1. Juli 1944 in Reichshof als vermisst gemeldet. Julian Debus starb am 25. Juni 1943. Er wurde auf der Kriegsgräberstätte in Wuppertal-Elberfeld auf dem katholischen Friedhof Uellendahl begraben.3 Emil Finke war vom 9. Februar 1934 bis zum 6. März 1934 in Haft und starb am 18. Mai 1936 an TBC. 1 Vgl. Anklageschrift vom 2.7.1934, StAM, Nr. 223, Bl. 73-79. 2 Vgl. BArch B, SAPMO, RY 1/ I 2/3/246. 3 Endgrablage: Reihe 4 Grab 84. Persönliche Daten Familienname: Finke Vorname: Emil Geschlecht: m Geburtsdatum: 17.4.1911 Geburtsort: Elberfeld Beruf: Kunstmaler Todesdatum: 18.5.1936 Todesursache: unbekannt Adressangaben liegen nicht vor. Angaben zur Mitgliedschaft in Organisationen Organisation Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) Angaben zur Verfolgung Beginn Ende Art Ort Grund 09.02.1934 06.03.1934 Untersuchungshaft D?sseldorf, Gerichtsgef?ngnis Wuppertal, Polizeigef?ngnis Politisch / Vorbereitung zum Hochverrat 458 Finke Emil Sonstiges 18.05.1936 Wurde bei Besuch in Amsterdem mit holländischerSPD in Verbindung und wurde bei Gestapo in Hamburg denunziert. Brachte sozialdemokratische Zeitungen nach Wuppertal. Verfahren wurde wegen Krankheit nicht eröffnet. Starb an Lungen- und Kehlkopftuberkulose i GSTAH, 223-232;
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